von Bertolt Brecht – Inszenierung: Bernhard M. Eusterschulte
Koproduktion mit dem Nationaltheater Luxemburg, Theater Heidelberg, Ruhrfestspiele Recklinghausen und TART Produktion Stuttgart
In Sophokles’ Tragödie widersetzt sich Antigone dem Willen ihres Onkels Kreon, Herrscher von Theben. Dieser hatte verfügt, den Leichnam des Staatsfeinds Polyneikes, Antigones Bruder, nicht nach der Tradition in Würde zu bestatten, sondern als Mahnung den Vögeln zum Fraß zu überlassen. Zurück aus den Vereinigten Staaten, greift Bertolt Brecht 1948 in der Schweiz den antiken Stoff in der Übersetzung Friedrich Hölderlins auf, um an ihm die Modellhaftigkeit seines Theater- und Geschichtsverständnisses zu demonstrieren. Für Brecht ist die Antigone das einzige antike Drama, das „durch das unbegreifliche Verhängnis eines mystischen Schicksals nicht vollständig erdrückt wird“.