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Deutsches Staatstheater Temeswar

Das Urteil

von Barry Collins
Regie: Alexander Hausvater

DER AUTOR

Der Dramatiker BARRY COLLINS wurde 1941 in Halifax, West Yorkshire, geboren, wo er auch heute lebt. Sieben Jahre lang arbeitete er als Journalist, bevor er sich der Karriere als Dramatiker widmete. Weitere Theaterstücke von Barry Collins sind Und wurde Jerusalem hier gebaut?, Der stärkste Mann der Welt, Kröten und Der Eiskamin. Er schrieb ebenfalls Hör- und Fernsehspiele.

Als Lesung wurde "DAS URTEIL" 1974 von Peter O'Toole am Royal Theatre in Bristol erstmals öffentlich präsentiert. Die Uraufführung fand dann 1975 in London statt. Seither wurde das Stück in zehn Sprachen übersetzt und in über 20 Ländern aufgeführt.


ZUM STÜCK

Sieben russische Offiziere in Kriegsgefangenschaft werden in einem verlassenen Kloster eingesperrt hinterlassen. Ein erschütterndes Bekenntnis über den Kampf ums Überleben in Extremsituationen. Eine wahre Geschichte, in der der Kannibalismus nur als Vorwand dient, um die Komplexität der menschlichen Seele, die Überwindung von Grenzen in Extremsituationen und die Gräuel des Krieges auf der Bühne in den Vordergrund zu stellen.

Der Text beruht auf einer wahren Begebenheit, von der Georg Steiner und Alexandr Solschenizyn berichten: einige russische Offiziere werden während des Zweiten Weltkriegs gefangen genommen und von den deutschen Truppen in der Zelle eines leerstehenden Klosters in Südpolen, ohne Kleider und ohne Nahrung eingekerkert. Die letzten beiden Gefangenen überleben, indem sie sich vom Fleisch ihrer Kameraden ernähren, und werden nach zwei Monaten von der Roten Armee befreit. Sie haben ihren Verstand verloren. Nachdem man ihnen zu essen gibt, werden sie umgebracht, damit die Soldaten nicht zu sehen bekommen, wie stark ihre Vorgesetzten entartet wurden.

Barry Collins geht in seinem Text davon aus, dass einer der Überlebenden, Hauptmann Andrej Vukhov, zum Zeitpunkt der Befreiung noch zurechnungsfähig ist, und dass er vor den Kriegsgerichtshof gebracht wird, um seine Taten zu rechtfertigen. Seine Verteidigung beginnt mit einem Geständnis: "Ich bin schuldig".

Das Stück stellt eine äußerst eindringliche Darlegung des Überlebenskampfes von Menschen in Extremsituationen als eine höchst humane wie akute Lebenserfahrung dar. Der Diskurs verdankt seine außergewöhnliche Intensität u.a. dem klaren und simplen Duktus, fernab von jeglicher Pathetik oder Absicht des Autors, über das Berichtete zu urteilen

DER SPIELLEITER
Alexander Hausvater wurde in Bukarest geboren und wanderte 1959 nach Israel aus. Er studierte in Tel Aviv und in Dublin und inszenierte mit durchschlagendem Erfolg an zahlreichen inn- und ausländischen Bühnen. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er in Kanada, wo er mehrere Theaterhäuser leitete. Hausvater führte Regie bei mehr als 150 Stücken, von Israel über Osteuropa und Kanada bis in die USA. An dieser Stelle seien "...au pus cătuşe florilor", "Molière" von Bulgakov, "Medea", "Antigone", "Wie es euch gefällt", "König Lear", "Hamlet", "König Richard der Dritte" von Shakespeare, "Onkel Wanja" von Tschechow, "Die Stühle" von Ionesco erwähnt. Er hat "Schuld und Sühne" von Dostojewski und "Das Dekameron" für die Bühne bearbeitet. Er ist, unter anderem der Autor des Stückes "Solschenizyn". Texte stellen bei Hausvater lediglich Leitlinien des dramatischen Geschehens dar, wobei er dieses Prinzip sowohl bei Inszenierungen klassischer als auch gegenwärtiger Texte umsetzt. Außer seiner vielseitigen Tätigkeit als Spielleiter hat er an Theaterhochschulen u.a. in Montreal, Michigan, Tel Aviv, Moskau, Ottawa unterrichtet.

Am Deutschen Staatstheater Temeswar inszenierte Alexander Hausvater 2004 "König Cymbelin" von Shakespeare.

Premiere: 13. Januar 2012 19:30
Dauer: 01:35

Besetzung

Andreij Vukhov
Georg Peetz (a. G.)

Rubin
Radu Vulpe

Die Richterin
Silvia Török

Die Wärterinnen: Isolde Cobeţ, Simona Vintilă

Soufflage
Andrea Nistor

Inspizient
Laurence Rippel

Regieassistenz
Daniel Ghidel

Requisite
Eugen Varga

Lichtdesign
Lucian Moga (a.G.)

Musik
Dan Simion (a.G.)

Dramaturgie
Alina Mazilu

Bühne und Kostüme
George Petre

Regie
Alexander Hausvater (a. G.)

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