von Anton Tschechow –– Inszenierung: Volker Schmidt (a. G.)
Dauer der Aufführung: 1h50'
Übertitelung: RO/EN
Altersbeschränkung: 14+
"Ich bin hier geboren, meine Mutter lebte hier, mein Vater, mein Großvater… ich liebe dieses Haus, ich kann mir mein Leben ohne den Kirschgarten nicht vorstellen, und wenn man ihn verkaufen muss, dann verkauft mich gleich mit ihm…", sagt die aus dem Ausland für einige Wochen auf ihr Gut zurückgekehrte Ljubow Ranewskaja. Der Kirschgarten, von dessen Schönheit im ersten Akt des Stückes geschwärmt wird, steht hier für mehr. Er steht für ein Zuhause, für eine sorglose Kindheit und Jugend, während seine immer wiederkehrende Blüte die Gewähr für einen Neubeginn, für die stetige Erneuerung des Lebens zu sein scheint. Doch am Schluss holt die Wirklichkeit alle und alles ein.
Zu Recht wird Der Kirschgarten, das letzte große Drama des russischen Schriftstellers, das er vor seinem frühen Tod schrieb und als Komödie bezeichnete, als Zeitenwende interpretiert: Die Adligen, die ihr Vermögen im Ausland verschwenden, treten ab, während die geschäftstüchtigen Kleinbürger ihre Stelle einnehmen. Doch Tschechow wäre nicht der Autor, von dem jeder Regisseur träumt, führte er uns nicht eine menschliche Komödie vor. Es ist die des vertanen Lebens, der Illusionen und die der Irrungen der Liebe: Ljubow Ranewskaja liebt den Mann, der sie um ihr letztes Geld gebracht hat, Waria wird zur Heirat mit dem Aufsteiger Lopachin gedrängt, der ewige Student Trofimow liebt Anja, selbst wenn er glaubt, über solche Gefühle erhaben zu sein. Am Ende steht der Verlust. Doch die Reise geht immer weiter.
Übertitelung: RO/EN
Altersbeschränkung: 14+